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Sozialversicherungsprüfung

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Das System der sozialen Sicherung ist ein wesentliches Element des deutschen Sozialstaatsprinzips. Dieses System schützt Arbeitnehmer und ihre Familien aktiv vor Risiken wie Krankheit, Arbeitslosigkeit und den Herausforderungen des Alters. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Arbeitgeber, die für die Abführung der Sozialversicherungsbeiträge für ihre Beschäftigten verantwortlich sind. Zur Sicherstellung von Transparenz und Gerechtigkeit in diesem Prozess gibt es die Sozialversicherungsprüfung. Sie stellt sicher, dass die Arbeitgeber ihren sozialversicherungsrechtlichen Verpflichtungen gewissenhaft nachkommen. Dahinter verbirgt sich ein umfangreiches Verfahren: Was genau wird geprüft? Auf welche Details kommt es an und was sollten Arbeitgeber unbedingt wissen und beachten? Das erfährst du hier.

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Definition

Die Sozialversicherungsprüfung ist ein aktiver und kontinuierlicher Prozess, der sicherstellt, dass Arbeitgeber ihre sozialversicherungsrechtlichen Pflichten ordnungsgemäß erfüllen. Im Mittelpunkt steht dabei die Prüfung, ob Arbeitgeber für ihre Beschäftigten die richtigen Sozialversicherungsbeiträge berechnen und ordnungsgemäß abführen. Diese Prüfungen werden in der Regel von der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund) durchgeführt, können aber auch von regionalen Trägern übernommen werden. Die Prüfpflicht ergibt sich aus dem Sozialgesetzbuch (SGB), genauer aus dem Vierten Buch des SGB (SGB IV). Dabei dient die Sozialversicherungsprüfung nicht nur der Kontrolle, sondern auch der Information und Beratung der Arbeitgeber, damit diese sich im komplexen Geflecht der sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften optimal zurechtfinden.

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Was Arbeitgeber über die Sozialversicherungsprüfung wissen sollten

In Deutschland führen Betriebsprüfer regelmäßig Sozialversicherungsprüfungen bei den Arbeitgebern durch. Hauptziel dieser umfassenden Prüfung ist es, sicherzustellen, dass die Sozialversicherungsbeiträge nicht nur korrekt berechnet, sondern auch fristgerecht abgeführt werden. Ebenso wichtig ist es, dass alle sozialversicherungsrelevanten Daten vollständig, korrekt und fristgerecht gemeldet werden.

Das Standardprüfungsintervall beträgt vier Jahre, bei besonderen Anlässen oder begründeten Verdachtsfällen kann auch früher geprüft werden. Unternehmen müssen also jederzeit mit einer außerplanmäßigen Prüfung rechnen.

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass nur Großkonzerne ins Visier der Betriebsprüfer geraten. Die Realität sieht anders aus: Vom multinationalen Großkonzern über den umtriebigen Mittelständler bis hin zum kleinen Handwerksbetrieb um die Ecke – niemand kann sich der Prüfung entziehen. Und ja, auch der Selbstständige, der ein paar Mitarbeiter beschäftigt, sollte sich nicht in falscher Sicherheit wiegen, denn auch er kann von der Sozialversicherungsprüfung betroffen sein.

Umfang der Prüfung

Bei der Sozialversicherungsprüfung gibt es bestimmte Kernbereiche, die die Prüfer genau unter die Lupe nehmen. Welche das sind, erfährst du hier:

  • Beitragsabrechnungen: Zunächst schauen die Prüfer, ob alle Lohn- und Gehaltsbestandteile vollständig erfasst sind. Dann prüfen sie gewissenhaft, ob die Beiträge nicht nur richtig berechnet, sondern auch rechtzeitig an die zuständigen Stellen weitergeleitet wurden.
  • Meldeverfahren: Hier geht es um Zeit und Genauigkeit. Die Prüfer wollen wissen, ob alle notwendigen Meldungen, zum Beispiel bei Ein- oder Austritt von Mitarbeitenden, rechtzeitig und fehlerfrei erfolgt sind.
  • Besondere Beschäftigungsverhältnisse: Minijobber, Praktikanten und Auszubildende haben die Prüfer besonders im Blick. Sie prüfen akribisch, ob diese besonderen Beschäftigungsverhältnisse korrekt erfasst, gemeldet und entsprechend behandelt wurden.
  • Dokumentationspflichten: Abschließend prüfen sie die Dokumentation. Werden die Arbeitszeiten, insbesondere von Teilzeitkräften, genau und transparent dokumentiert? Und sind alle erforderlichen Unterlagen griffbereit und vollständig?

Prüfungsvorbereitung

Die Ankündigung einer Sozialversicherungsprüfung kann Arbeitgeber zunächst beunruhigen. Mit einer strukturierten Vorbereitung kann der Prozess jedoch reibungslos ablaufen. Hier einige Schritte für eine optimale Vorbereitung:

  • Unterlagen bereithalten: Bevor die Prüfer kommen, ist es wichtig, alle wichtigen Unterlagen griffbereit zu haben. Dazu gehören nicht nur die Gehaltsabrechnungen, sondern auch Arbeitsverträge, Sozialversicherungsmeldungen, eine lückenlose Dokumentation der Arbeitszeiten und eigentlich alles, was in den letzten vier Jahren an relevanten Unterlagen angefallen ist. Ein gut sortiertes Archiv zahlt sich aus!
  • Fragen? Besser früher als später klären: Sollten Unklarheiten oder Fragen auftauchen, ist es ratsam, diese nicht auf die lange Bank zu schieben. Ein Gespräch mit dem Steuerberater oder einem Sozialversicherungsexperten kann hier Gold wert sein und im weiteren Verlauf viel Stress ersparen.
  • Mitarbeiter ins Boot holen: Es ist nicht nur deine Prüfung, sondern auch die Prüfung deines Teams. Informiere deshalb die zuständigen Mitarbeiter über den bevorstehenden Prüfungstermin. Stelle sicher, dass sie an diesem Tag verfügbar und auf eventuelle Fragen der Prüfer vorbereitet sind.

Mögliche Folgen der Sozialversicherungsprüfung

Die Sozialversicherungsprüfung ist keine reine Formsache. Treten hier Unstimmigkeiten auf, hat dies für den Arbeitgeber spürbare Konsequenzen. Was passiert, wenn nicht alles „rund läuft“? Hier ein Überblick über die möglichen Folgen:

  • Nachzahlungen drohen: Werden bei der Prüfung Fehler in der Abrechnung festgestellt, heißt das in der Regel: Du als Arbeitgeber musst zahlen. Für nicht korrekt abgeführte Beiträge werden dann Nachzahlungen fällig.
  • Drohende Säumniszuschläge: Werden Beiträge zu spät oder gar nicht gezahlt, hat dies Konsequenzen. Die Sozialversicherungsträger können in solchen Fällen Säumniszuschläge erheben.
  • Bußgelder als letzte Konsequenz: Bei besonders gravierenden Verstößen oder wenn sich ein Muster von wiederholten Fehlern abzeichnet, kann es richtig unangenehm werden. Dann drohen Bußgelder, deren Höhe sich nach der Schwere des Verstoßes richtet.

Fazit

Die Sozialversicherungsprüfung ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Chance für Arbeitgeber. Sie zeigt, dass Unternehmen ihre soziale Verantwortung aktiv wahrnehmen. Dabei setzt die Prüfung nicht nur auf Transparenz und Richtigkeit, sondern stärkt auch das Vertrauen in das deutsche Sozialsystem. Jeder Arbeitgeber leistet damit einen aktiven Beitrag zur sozialen Sicherung. Deshalb lohnt es sich, sich gründlich vorzubereiten und alle Vorgaben im Blick zu behalten. In diesem Sinne bildet die Betriebsprüfung eine Brücke zwischen Arbeitgebern und dem deutschen Sozialversicherungssystem.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in diesem Blogbeitrag die männliche Form gewählt.

Autor: Emma